Die Geschichte der «Burg ze Stoke»,
später Jagdburg genannt in wichtigen Schritten:

Im Umfeld der Jagdburg bestehen folgende Machtverhältnisse in Europa und der heutigen Schweiz

1273 – 1300

Die genaue Erbauungszeit ist uns nicht bekannt, dürfte jedoch zwischen 1273 und ca. 1300 liegen. 1273 erklärt Heinrich von Wädenswil, Probst des Stifts Amsoldingen, seine drei Söhne und Ehefrau Lütgard von Uebeschi für frei.

1300

Probst Heinrich erhält die Burg Stocken als habsburgisches Burglehen und stattet seinen Sohn Berchtold mit der Burg und Grundrechten über das Stockental aus.
(Anmerkung: Er verkaufte mutmasslich die Burg an die Habsburger unter der Bedingung, sie im Lehn weiter zu verwalten. Dieser Schachzug schützte ihn offensichtlich vor den Gelüsten umliegender Machthaber, wie beispielsweise den Herren zu Strättligen.)

1331

Kurz vor 1331 klagen die Amsoldinger Chorherren in Bern, Berchtold würde vor seiner Burg unrechtmässig rechten, das heisst, Gerichtsbarkeit ausüben.

1363

Heinrich II., Sohn Berchtolds, erhält das Burglehen mit Burg, Gerichtsbarkeit und Grundherrschaft über Stocken trotz der Klage verliehen.

1379

Der Herzog von Österreich ist nun Lehensgeber (Eigentümer) und Lehensnehmer (Pächter) Heinrich von Spiez.
(Anmerkung: Der Herzog von Österreich war Leopold III. von Habsburg. Er stirbt am 9. Juli 1386 in der Schlacht bei Sempach. Das löst Unsicherheit im deutschsprachigen Europa aus und Bern gewinnt stark an Einfluss.)

Um 1400

Um 1400 zeichnet nun als Eigner Ludwig von Seftigen. Er amtet als Schultheiss von Bern.

1436

Niklaus von Diesbach erwirbt die Burg. Auch er ist zeitweise Schultheiss von Bern.

1472

1472 erscheint als Miteigentümer Hans Schütz. Er ist Rat in Bern und seines Zeichens Salzherr.
(Anmerkung: Er liess auch die Kapelle in Niederstocken erbauen).

1484

1484 wird das Chorherrenstift Amsoldingen aufgelöst und dem Berner Münster einverleibt.

1492

1492 wird die Herrschaft Stocken an den Thuner Stadtschreiber und Berner Chorherr Hans Düby verkauft, worauf Bern diese auflöst und dem Gericht Amsoldingen unterstellt.

1554

1554 gelangt die Burg in Teil-Besitz des Berner Patriziers Jakob von Wattenwyl. 1559 stirbt er.

 

Sein bzw. der Teil der Witwe wird fortan bis 1642 durch die Herrschaft Blumenstein verwaltet.

1650

1650 kauft Zehender Josua (Patrizierfamile zu Bern) den Probsteibesitz Amsoldingen zu dem auch die Burg gehört.

1694

1694 erwirbt Kartograph und Geometer Samuel Bodmer das Schloss Amsoldingen und die Mühle.

Um 1750

Um 1750 steigert die Patrizierfamilie von Luternau den Besitz Amsoldingen aus dem Konkurs.

1815

Am 14. November 1815 kauft Ludwig Zeerleder das Schloss Amsoldingen mit Burg.

1894

Am 02. Dezember 1894 erwirbt Samuel Albert Ludwig von Tscharner das Schloss Amsoldingen.

1927

Am 23. Dezember 1927 erbt Elisabeth de Meuron - von Tscharner das Schloss Amsoldingen und Burg.

2012

Am 06. Dezember 2012 errichtet Dr. Barbara Hegner, Schlossherrin zu Amsoldingen, die Stiftung «Ruine Jagdburg». Es werden fünf Stiftungsräte mit dem Auftrag betraut, die Ruine zu erhalten, sie nachhaltig zu pflegen und geschichtlich zu erforschen.

Letzte Aktualisierung: Woche 17 – April 2024

Ruine Jagdburg